Finstere Thomasnacht – Anfang und Ende

Die heutige Nacht auf den 21. Dezember gehört zu den wichtigsten Losnächten der Vorraunachtszeit, manche sagen sogar, sie wäre die ursprünglich erste Raunacht und beginnen mit der Zählung der Zwölfnächte mit diesem Datum. Tatsächlich wurde und wird in dieser Nacht den Orakeln ein sehr großer Stellenwert eingeräumt.

Thomasnacht

Bekannt ist der heilige Thomas vor allem als Zweifler, der zunächst nicht an die Auferstehung Jesus glaubte, sondern ihn und seine Wunden erst mit eigenen Augen sehen wollte. Damit war er der letzte Jünger, der die Auferstehung anerkannte. Andererseits soll er der erste gewesen sein, der an Jesus glaubte und einer seiner treuesten Jünger war. Eine Legende erzählt, dass er in Indien gefangen genommen wurde und vor dem Bildnis eines Sonnengottes ein Opfer darbringen sollte. Daraufhin schmolz das Standbild des Sonnengottes wie Wachs und der erzürnte Oberpriester durchbohrte Thomas mit seinem Schwert. Eine andere Legende erzählt vom Tod durch einen Lanzenstich eines ihm feindlich gesinnten Brahmanen.

Wintersonnenwende

Für unsere Vorfahren war die dunkelste Zeit des Jahres die Zeit der Wende – der Wintersonnwende. Wie die Sommersonnenwende, an der die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, markiert die Wintersonnenwende den tiefsten Sonnenstand des Jahres. An ihren tiefsten Punkt angekommen, tritt die Wende ein und die Tage werden langsam aber stetig länger werden – um „je einen Hahnenschrei“, wie es im Volksmund heißt.

Die Wiedergeburt des Lichtes

Die Wiedergeburt des Lichts und die Hoffnung auf den Frühling war existenziell, bedeutete der Winter doch auch immer Not und Gefahr. In unsere hochtechnisierte Welt mit Zentralheizung, elektrischem Licht und fließend warmem Wasser gehören der Überlebenskampf und die Beschwernisse, die der Winter unseren Ahnen brachte, zum Glück nicht mehr. Mit den Errungenschaften der modernen Welt ging allerdings auch unmittelbare Empfindung für die Verheißung des wiederkehrenden Lichts verloren.

Orakel zur Thomasnacht

Rituale zur Thomasnacht beschäftigen sich mit der Zukunftsschau. Der Brauch will es, dass wir uns in dieser Nacht verkehrtherum betten, also Kopf- mit Fußende vertauschen, am besten auch unsere Schlafkleidung auf links gewendet tragen. So würden wir in die Zukunft träumen können. Wie schön doch die Sprache des Brauchs das Thema der Wende wieder aufgreift! Vor allen Dingen junge Mädchen sollen dann im Traum ihren Künftigen zu Gesicht bekommen …

Der Dämon der längsten Nacht

Und dann ist da noch der dunkle Schatten des heiligen Thomas: das Thamerl oder Dammerl mit dem Hammerl – ein besonders furchterregender Geselle, der in dieser Nacht sein Unwesen treibt. Wie schon bei Nikolaus und Krampus, Lucia und Luz’ begegnen wir gerade im Dämon dieser Nacht den alten heidnischen Ursprüngen, die ins Unheimliche verzerrt wurden.

Der Gott mit dem Hammer

In diesem Falle feiert hier vielleicht kein geringerer als ein germanischer Gott fröhliche Urstände: Donar oder Thor, der seinen Hammer schwingt, um die Fruchtbarkeit wieder aufzuwecken und das Leben wachzurütteln. Auf seinem von Ziegenböcken gezogenen Wagen fährt er donnernd über den Himmel und reißt uns aus unserer Trägheit, holt uns zurück ins Leben. Nun wird auch verständlich, warum das Thema Liebe in den Bräuchen zu dieser Nacht so viel Raum einnimmt.

Thor und der Julbock

In skandinavischen Ländern wird Thor mit seinen Böcken im so genannten Julbock gedacht, der nun aus Stroh gebunden an den Weihnachtsbäumen hängt. Apropos Ziegenbock: Mit der Wintersonnenwende – die astronomisch nicht mit der Thomasnacht zusammenfallen muss – beginnt das astrologische Zeichen des Steinbock. Eine interessante Parallele.

Die Raunächte kommen

Die Thomasnacht ist das Schlusslicht der sechs Losnächte der Vorraunachtszeit. Nach der Wintersonnenwende begonnen dann die eigentlichen Raunächte.

Die Raunächte sind die perfekte Gelegenheit, um den Übergang ins neue Jahr für sich zu gestalten. Es gilt nun, Altes loslassen und sich auf das Neue vorbereiten. Wir begleiten dich in der Geheimnisakademie auch durch diese magische Zeit zwischen den Jahren. Auf unserer YouTube- und Facebook-Seite findest du Videos und Live-Streams, die dich nicht nur auf der spannenden Reise durch die Welt der Raunächte begleiten, sondern dich auch dabei unterstützen, mehr Klarheit und mehr Bewusstsein für das neue Jahr zu gewinnen.

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