Geheimnis der Fastnacht: Im Bann des Bacchus

Göttliche Ekstase

Nicht nur die Saturnalien spiegeln sich in unserem Karneval wieder – auch die Bacchanalien tragen eindeutige Züge der verrückten Zeit. Es wurde Mitte März in Rom gefeiert und ist durch die orgiastischen Zustände gekennzeichnet, in die die Teilnehmer, die Bacchantinnen und Bacchanten, verfallen. Bacchus übernimmt den Vorsitz über dieses kultische Fest, ein römischer Gott, der auf den griechischen Dionysos zurückgeht, einem archaischen Gott der Fruchtbarkeit – und des Rausches. Tatsächlich wurden jede Menge Drogen konsumiert, um in andere Bewusstseinszustände zu geraten. So trank man vermutlich mit halluzinogenen Pilzen und Pflanzen, wie Tollkirsche und Stechapfel, versetzten Wein. Neben religiöser Ekstase trug dies sicherlich zu einer völligen Enthemmung der TeilnehmerInnen bei, die mehrere Tage anhielt. Es wurden Masken getragen, sich in Felle wilder Tiere gehüllt, bis zur Besinnungslosigkeit getanzt, wüste Orgien gefeiert. Sicherlich ging es nicht nur um den reinen Spaß an der Freude, sondern es ging tatsächlich auch um das Erreichen eines neuen Bewusstseinszustandes angesichts des Göttlichen.

Der Trank der Götter

Wein und vor allen Dingen Bier waren wahrscheinlich schon seit der Sesshaftwerdung des Menschen nicht nur Getränke und Genussmittel, sondern wurden ganz bewusst genutzt, um psychisch hochwirksame Tränke zu brauen. Sie waren Getränke der Götter. Viele psychoaktive Substanzen in Pflanzen lösen sich erst im Alkohol und können so leichter aufgenommen werden. Dass dies der christlichen Obrigkeit ein Dorn im Auge gewesen sein muss, da sie ja die Hoheit über jede spirituelle Erfahrung verteidigen musste, ist nachvollziehbar. So wundert es nicht, dass im 16. Jahrhundert das Reinheitsgebot für Bier in Kraft trat, das die erlaubten Zusätze für den Gerstensaft streng reglementierte: neben Wasser und Mals war nur noch Hopfen als Zusatzstoff gestattet – ausgerechnet ein Kraut, das den genau gegenteiligen Effekt hat, denn es macht müde und senkt das erotische Verlangen. Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt …

Das Narrenschiff

Es gibt eine wundervolle Darstellung des Dionysos auf einer Schale. Dort sehen wir den Gott lässig liegend an Deck eines mit Wein geschmückten Schiffs. Delphine umkreisen den Gott auf Reisen. Dieser Gott des Rausches scheint überall herumzukommen und überall zu Hause zu sein. Und so ist das Bedürfnis nach dionysischen Gefühlen, nach Rausch und Ekstase, nach Trance und Hingabe ein urmenschliches. Das Boot führt aber noch zu einem anderen Motiv des Faschingszeit: dem Narrenschiff. Es geht auf ein satirisches Werk aus dem 15. Jahrhundert zurück, in dem auf einem Schiff mit Ziel Narragonien verschiedene Narren vorgestellt werden, ihre Eigenheiten und Laster, gekleidet in eine gehörige Portion Zeitkritik, mit zahllosen Seitenhieben auf den Verfall der Sitten. Fest steht, dass dank dieses Buches die Figur des Narren mit seinen Attribute wie Narrenkappe, Schellen und Eselsohren ungemein an Popularität gewinnen ließ und ihn zu der Kultfigur des Verrückten werden ließ.

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