Die Dunkel- oder Sperrnächte

In der Nacht auf der 13. Dezember ist nicht nur die Nacht der heiligen Lucia, sondern jetzt beginnen die wirklich dunklen Tage, weswegen man ihnen auch den Namen “Dunkelnächte” gab. Kein Wunder, dass die Heilige des Lichts den Auftakt macht. Bis zum Heiligen Abend sollen die Nächte eine ganz besondere Magie besitzen. Jetzt reichen die Schatten ganz nah an unsere Behausungen und das, was sonst durch das Licht ferngehalten wurde, traut sich nun aus dem Dunkel hervor.

Sperrnächte

Man sperrte Gerätschaften wie Spinnräder erst einmal weg, konzentrierte sich auf das Wesentliche – und lauschte in die Dunkelheit. Sperrnächte ist ein Name, der dieser Zeit auch gegeben wurde. In manchen Gegenden ist nur die Nacht auf den 24. Dezember eine solche Sperrnacht. Andernorts beginnen sie schon am 8. Dezember. Vielfach aber wurden sie als Vorbereitungszeit auf die ab dem 24. Dezember beginnenden Raunächte gesehen.

Das alte Jahr loslassen

In einem übertragenen Sinne können auch wir heute diese Nächte für uns nutzen. Das alte Jahr verabschiedet sich gerade von uns, das neue Jahr ist noch nicht in Sicht. Der ideale Zeitpunkt also, um uns dem, was uns in diesem Jahr vielleicht eher belastet hat, uns schwer gefallen ist und uns betrübt hat, zu widmen, um es mit dem Jahr zu verabschieden. Es soll sich nicht zwischen uns und unsere Hoffnungen auf ein besseres kommendes Jahr stellen. Daher sperren wir es weg oder besser. schließen wir es ab, indem wir ihm noch einmal unsere Aufmerksamkeit widmen.

Das Dunkle würdigen

Jeder von uns weiß, dass wir das, was geschehen ist, nicht ungeschehen machen können – und dass Verdrängung nicht immer das richtige Mittel ist, um damit fertig zu werden. So bedeutet “Wegsperren” nicht, es zu ignorieren, sondern ihm einen vorübergehenden Platz zu geben, an dem wir es unbefangen betrachten können. Wir nehmen ihm die Macht, unser Leben künftig zu bestimmen, indem wir damit abschließen. Dazu gehört auch, es zu würdigen, indem wir uns bewusst machen, dass wir gerade in heiklen Lebenslagen und bedrückenden Situationen etwas über uns erfahren haben, was im heiteren Licht niemals sichtbar geworden wäre. Manches können wir nur im Dunkeln sehen. Diese Erfahrungen haben wiederum etwas Positives in uns geweckt, eine Kraft, eine Hoffnung, einen Glauben. Es gilt also in den Sperrnächten darum, sich dem Dunklen des vergehenden Jahres zu stellen und ihm einen guten Platz zu geben, wo es uns nicht mehr belastet.

Ritual, um etwas abzuschließen

Ein kleines, tägliches Ritual kann dabei unterstützen. Nimm dir einfach einen Augenblick Zeit und folge diesen einfachen Schritten:

Schritt 1: Loslassen

Es geht dabei darum, sich an Ereignisse im letzten Jahr zu erinnern, die mit diesem Thema zu tun hatten. Rufe diese Ereignisse in dir wach und spüre nach, wie sie immer noch in dir wirken. Als kleines Ritual kannst du dir einen Zettel nehmen und deine Gefühle und Gedanken dazu aufschreiben. Dann lege diesen Zettel in ein abschließbares Gefäß, eine Schatulle oder eine Schublade, die du absperren kannst, ein Schraubglas oder etwas Ähnliches. Sperre diese Gedanken und Gefühle vorerst weg.

Schritt 2: Lösen

Dann frage dich: Welche positive Kraft habe ich aus diesen Erlebnissen gezogen? Wie ist es mir gelungen die eine oder andere schwierige Situation zu überstehen? Welchen Erkenntnisschritt habe ich dabei getan?

Schritt 3: Losen

Anschließend ziehe eine Rune (oder ein anderes Orakel) und höre die Botschaft. Sie soll dir helfen, die positive Kraft für die Zukunft zu binden.

Wir schlagen dir vor, dieses kleine Ritual jeden Tag am Abend vor der Dunkelnacht  zu vollziehen, denn jede Sperrnacht beginnt mit dem Vorabend. Du kannst aber auch tagsüber dir einen Augenblick schaffen, um loszulassen, zu lösen und zu losen.

In der Geheimnisakademie findest du jeden Tag einen Impuls zur jeweiligen Sperrnacht, in dem wir dir für jede Nacht ein anderes Thema vorschlagen. Außerdem ziehen wir eine gemeinsame Rune für jede Sperrnacht und deuten sie als eine persönliche Botschaft. Dieses Angebot findest du auf dem YouTube-Kanal der Geheimnisakademie und auf dem Facebook-Kanal.

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